02 – Achtsamkeit beginnt manchmal mit einem Glas Wasser
Ein Impuls für dich
Ich wollte gerade meinen ersten LinkedIn-Post schreiben.
Einen, der gut klingt.
Stimmig ist. Vielleicht sogar berührt.
Ich hatte eine klare Idee.
Doch noch bevor der erste Satz stand, war ich mittendrin – in alten Mustern: Optimieren. Grübeln. Funktionieren statt fühlen.
Mein Gedankenkarussell lief auf Hochtouren.
Ich habe zig Versionen formuliert.
Keine war wirklich richtig.
Und plötzlich war da dieses Gefühl:
Ich verliere mich. Schon wieder.
Also bin ich aufgestanden.
Hab mir ein Glas Wasser geholt.
Einen Moment einfach nur dagestanden.
Gespürt: Meine Füße. Den Atem. Mich.
Und gemerkt: Ich verstricke mich gerade wieder.
In meinen Gedanken. In meinem Anspruch.
In der Idee, etwas leisten zu müssen, damit es zählt.
Achtsamkeit im Alltag bedeutet für mich:
rechtzeitig bemerken, dass ich mich in alten Mustern und im Autopiloten verliere – und mir selbst wieder freundlich die Hand reichen.
Nicht später. Nicht erst im Urlaub.
Sondern mitten im Alltag. Genau jetzt.
Es war kein besonderer Moment.
Kein Mantra. Kein Ritual.
Ein Glas Wasser hat gereicht.
Und die Entscheidung, wieder bei mir anzukommen.
Nicht perfekt.
Aber ehrlich.
Vielleicht kennst du das auch.
Diese kleinen inneren Schleifen, in denen du dich verlierst –
bevor du überhaupt merkst, dass du sie wiederholst.
Was hilft dir, innezuhalten?
Woran erkennst du, dass du dich gerade entfernst – von dir selbst?
Und was ist dann der erste, kleine Schritt zurück?
🖼️ Foto: Tessa Rupprecht · ✍️ Text: Tessa Rupprecht · 🌿 Raum für Worte